Vor der Ausbildung zur Industriekauffrau oder dem Industriekaufmann steht eine erfolgreiche Bewerbung. Der erste Erfolg im Bewerbungsfahren ist es, nach der schriftlichen Bewerbung zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Wer allerdings glaubt, dass dies bereits die halbe Miete sei, dürfte sich schnell täuschen. Das Vorstellungsgespräch ist nur ein weiterer Teil des gesamten Bewerbungsverfahrens. Entsprechend muss sich ein Bewerber auch hier von seiner besten Seite präsentieren, wenn er sich gegen die anderen Interessenten durchsetzen möchte. Die Ausbildung zum Industriekaufmann oder zur Industriekauffrau ist sehr populär, was bedeutet, dass es bei jedem Bewerbungsverfahren einiges an Konkurrenz gibt.
Vorbereitung auf das Gespräch
Schon bei der schriftlichen Bewerbung ist es sinnvoll, wenn man sich über das Unternehmen genau informiert und sein Anschreiben an unterschiedliche Firmen anpasst. Bei dem Vorstellungsgespräch ist nun noch mehr Vorbereitung gefragt. Es gilt, sich im Vorfeld ein konkretes Bild von dem Unternehmen zu machen. Dazu gehören neben der Geschichte auch Dinge wie Tätigungsfelder, Partner oder die Märkte, auf denen es aktiv ist. Auch wenn all dieses Wissen nicht notwendigerweise in einem Vorstellungsgespräch abgefragt wird, ist es immer gut, dieses zu haben. Hin und wieder einmal einen Fakt einstreuen, kann durchaus Eindruck machen.
Auch fühlen sich viele Menschen sicherer, wenn sie im Vorfeld gewissermaßen ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die Recherche führt dazu, dass man das Unternehmen in gewisser Weise kennenlernt. So geht der Bewerber mit einem Vorwissen und Eindruck in das Vorstellungsgespräch, an dem er sich eventuell auch in schwierigen Situationen orientieren kann.
Die richtige Kleidung
Das Vorstellungsgespräch beginnt nicht erst beim Betreten des Raumes, sondern schon davor. Wer einen guten Eindruck gleich zu Beginn machen möchte, der sollte genau überlegen, welche Kleidung er anzieht. Als Industriekaufmann beziehungsweise Industriekauffrau wird in vielen Unternehmen ein gewisser Kleidungsstandard erwartet. Daher achten die Personaler bereits schon im Vorstellungsgespräch darauf, in welcher Kleidung die Bewerber kommen.
Ein guter Kleidungsstil bedeutet nicht unbedingt, dass man gleich im Anzug erscheinen muss. Generell ist es aber immer besser, eher zu gut als zu schlecht gekleidet zu sein. Ein Hemd und eine Stoffhose bei Männern und Blazer mit nicht zu kurzem Rock bei Frauen ist in der Regel aber ausreichend. Definitiv nicht empfehlenswert sind T-Shirt und ausgewaschene Jeans. Auch bei den Schuhen sollten es etwas hochwertige zugeben. Sandalen ohne Socken oder abgelaufen Turnschuhe bleiben lieber zu Hause. Gleiches gilt bei Frauen auch für Schuhe mit sehr hohen Absätzen.
Neben der Kleidung spielt auch die restliche Optik bei einem ersten Eindruck eine Rolle. Ein gepflegtes Aussehen umfasst auch die Haare und einen möglichen Bart. Letztere muss nicht notwendigerweise abrasiert werden, er sollte aber gut gepflegt sein. Frauen sollten bei der Schminke aufpassen. In einem Vorstellungsgespräch ist hier weniger mehr.
Das Gespräch
Im tatsächlichen Vorstellungsgespräch dürfte es zunächst um fachliche Themen gehen. Hier können Bewerber zeigen, dass sie sich schon etwas in der Materie auskennen. Niemand fordert allerdings, dass angehende Auszubildende schon Profis sind. Daher werden auch keine extremen Fachfragen gestellt. Mit Grundwissen über klassische Kaufmannsthemen und der Arbeit am Computer sollte ein Bewerber sich aber auskennen.
Bei den Antworten empfiehlt es sich, möglichst kurz und präzise zu sein. Dies lässt sich auch im Vorfeld üben, indem man Antworten auf mögliche Fragen schon einmal laut ausformuliert. Wichtig ist dabei, dass die Antwort immer noch so formuliert ist, dass alle Informationen enthalten sind. Zudem kann es sich anbieten, mit Beispielen zu arbeiten, um zu zeigen, dass man das Thema verstanden hat und die Person weiß, wovon sie redet.
Persönliche Fragen
Persönliche Fragen sind in einem Vorstellungsgespräch ebenfalls sehr wichtig. Mit diesen versuchen die Personaler die jeweiligen Kandidaten kennenzulernen und ihre Fähigkeiten in Hinblick auf Dinge wie Stressresistenz, Kommunikationsstärke, Organisationstalent und Selbstbewusstsein einzuschätzen. Seine eigenen Stärken sollte man klar ansprechen und mit Beispielen untermauern können. Die Schwächen sollten ebenfalls nicht unter den Tisch gekehrt werden. Keine Person ist perfekt, weshalb es wenig Sinn macht, sich so darzustellen. Bei den Schwächen bietet es sich aber an, direkt Beispiele zu bringen, wie man an ihnen arbeitet oder sich bereits verbessert hat.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Ein Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Es geht auch darum, dass die Bewerber das Unternehmen kennenlernen. Wer beispielsweise konkrete Fragen zu der späteren Stelle, dem Team oder eventuellen Weiterbildungsmöglichkeiten stellt, der zeigt seinem gegenüber, dass er an der Ausbildung wirklich interessiert ist. Dies kann einem oft ein paar Bonuspunkte einbringen.